Künstler

Die Künstlerinnen und Künstler bei “60-40-20 / 20 Jahre Mauerfall”

Neun Tage lang werden in den Räumen der ehemaligen Seefahrtsschule künstlerische Positionen aus unterschiedlichen Regionen Deutschlands zum Thema Freiheit zu sehen sein.
Zur Eröffnung am 31. Oktober werden die Künstlerinnen und Künstler anwesend sein.

Eröffnung: 31. Oktober 2009 um 20.00 Uhr
Ausstellungsöffnungszeiten: 01. bis 08. November 2009 14.00 bis 18.00 Uhr
Eintritt: 4,- Euro, ermäßigt 2,- Euro
An den Abenden ist die Ausstellung mit der Eintrittskarte zwischen 18.00 Uhr und Veranstaltungsbeginn geöffnet.
Finissage: 08. November 2009 um 12.00 Uhr

Personalausweis nicht vergessen!!!

 

Peter Frischmuth (Berlin/Hamburg)
Peter Frischmuth hat von 1978 bis 1982 Fotografie in Dortmund studiert. Er konzentrierte sich schon früh auf Reise- und Fotojournalismus.
Der Bilderzyklus SO36 steht im Zentrum der Ausstellung, 60 Gegenüberstellungen von Kreuzberg 1982 und 2007 aus der Perspektive des Fotografen. Ein Thema seiner Bilder ist die Mauer, die bildhaft den Entzug und 25 Jahre später den Gewinn der Freiheit dokumentiert. Gleichzeitig ist es auch ein soziokulturelles Zeitdokument, in dem die Veränderungen der Lebensumstände in einer Großstadt zu sehen sind. Peter Frischmuth hat diesen Bilderzyklus bereits an vielen Orten der Welt gezeigt und wird ihn nun zum ersten Mal in Hamburg präsentieren.

Michael Hochholzer (Berlin)
Michael Hochholzer war nach seinem Studium der Mediengestaltung an der Bauhaus-Universität in Weimar als freiberuflicher Kameraassistent für den MDR tätig. 2003 verschlug es den Thüringer nach Hamburg, wo er nach 4-jähriger Foto-Assistenz den Sprung zum freiberuflichen Fotograf wagte. Seit 2008 lebt und arbeitet er in Berlin. Die Mauer wird in seinen Fotografien als skulpturales Objekt dargestellt, das in Einzelaufnahmen ,Souvenir ähnlich, als ein Teil des trennenden Todes-Streifens käuflich erworben werden kann.

 

Cornelius Onitsch (Berlin)
Cornelius Onitsch ist Österreich geboren und studierte von 2003 bis 2009 Regie an der Hochschule für Film und Fernsehen “Konrad Wolf” in Potsdam/Babelsberg. Seitdem arbeitete er mit großer Vorliebe für das Theater, wie die Volksbühne oder das Maxim Gorki Theater, wo er insgesamt dreimal neben den Videosequenzen auch zweimal für die Ausstattung zuständig war.
Sein Beitrag für die Ausstellung “60-40-20” ist der 5-Minuten-Loop “Wallfall-a-Walhalla” zum Thema Mauern fallen.

Marina Lindemann (Hamburg)
Marina Lindemann studiert seit 2005 an der Hochschule für bildende Künste
Hamburg. Im vergangenen Jahr ist  sie mit ihrer Installation »Fundsache 72«
in die Künstlerförderung des Cusanuswerks aufgenommen worden.
Die Künstlerin beschäftigt sich bei dem Projekt “60-40-20 / 20 Jahre Mauerfall” mit Ihrer damaligen Ausreise aus Russland. Sie zeigt die Dinge auf, die sie in ihrem Koffer mitnehmen durfte. 20 Kilo Heimat, mehr war nicht möglich.

Jon H (Hamburg)
Der Maler Jon Hagen lebt und arbeitet in Hamburg. Der Maler setzt kommunistische Arbeiterplakate in einen neuen Kontext. Er bedient sich dabei kreischiger Farben und erzählt von Landwirtschaft, sozialistischen Idealen, Wald und Flur. Seine melancholisch anmutende Popart ist geprägt durch einen feinen Kunstdiskurs mit dem, was wirklich zählt, dem Missverständnis die Welt so zu sehen, wie sie ist.

Alexander Lehmann (Karlsruhe)
Alexander Lehmann studiert Design an der FH Kaiserslautern und hat seinen Fokus auf die Herstellung von kleinen Filmen gesetzt, die die den Betrachter aufmerksam machen sollen auf sein Umfeld.
Mit “Du bist Terrorist” ist ihm, an Piktogramme anlehnend, ein spannender Blick auf die heutigen Möglichkeiten des BKA gelungen. “Du bist Terrorist” wirkt wie ein Aufklärungsfilm, ist sehr realistisch in seiner Machart und hat Deutschlandweit für viel Furore gesorgt. Für Lehmann ist es eine Satire auf die derzeitige Politik. Was sagt der Betrachter?

 

Marike Schreiber (Leipzig)
Marike Schreiber studiert an der HGB Leipzig Medienkunst. Sie ist in der ehemaligen DDR geboren. Marike beschäftigt sich in Ihrer Kunst häufig mit Situationen aus ihrer Kindheit. Bei ihrer Arbeit, die in Hamburg zu sehen sein wird, befasst sie sich mit ihrer Heimatstadt Neustrelitz. Bis zum Mauerfall gab es dort ein Gebiet am See, daß von 10.000 Russen bewohnt wurde und hinter einer Mauer verborgen war. DDR-Bürgern war das Betreten untersagt. Diese Situation stellt die Künstlerin in einem Landschaftsmodel nach, so dass sie für den Betrachter greifbar wird.

 

Stefan Riebel (Leipzig)
Stefan Riebel ist in Halle geboren und studierte zwischen 2003 und 2005 Freie Kunst an der FH Hannover. 2005 wechselte er an die HGB Leipzig, wo er bis 2009 Medienkunst studierte.
“private box” – Ein Ordner auf dem privaten Computer des Künstlers, wo jeder Bilder, Texte, Nachrichten, usw. an diejenigen Behörden richten kann, die sich Zugang zu dessen Computer verschaffen. Der Inhalt der Nachrichten wird nicht öffentlich gezeigt. Der Besucher der Ausstellung wird durch ein Plakat mit Konzept und Aufruf auf das Projekt hingewiesen.

 

Angelika Waniek (Leipzig)
Angelika Waniek hat 2006 ihren Diplomstudiengang Freie Bildende Kunst an der FH Kiel abgeschlossen und studiert seit 2007 in der Fachklasse für Intermedia an der HGB in Leipzig. Sie hat bereits mehrere Förderpreise und Stipendien für ihre Arbeiten erhalten. Wie ein Kommentar zu allen Bild- und Kunstkonzepten und eine Metapher für menschliches Handeln generell lässt sich Angelika Wanieks Videoarbeit „Karten“ interpretieren. In dem 54:44 Minuten dauernden Videoloop geht es um die ständige Konstruktion, den Aufbau eines Gebäudes, das in seiner Fragilität immer wieder bedroht ist vom Zusammenbrechen.

 

Christina Werner (Leipzig)
Christina Werner ist in Österreich aufgewachsen und studiert seit 2007 an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig Fotografie. Die Künstlerin hat sich mit einem unbekannten Teil der DDR-Geschichte auseinandergesetzt. Die Fotoarbeit “Vertragsarbeiter” zeigt ehemalige Wohnheime in denen ausländische Werktätige aus anderen kommunistischen Ländern untergebracht wurden. Archivmaterial, welches in der Beziehung zu diesen Wohnheimen steht werden dem gegenübergestellt. “Vertragsarbeiter” in der DDR ist als Buch entstanden. Näheres unter: www.christinawerner.com